
Die Macht der Narben nach dem Kaiserschnitt
Eine Schwangerschaft geht nie spurlos an einer Frau vorbei. So schön die Mutterfreude auch ist, für den Körper ist eine Schwangerschaft eine extreme physische Belastung und verlangt von diesem enorm viel ab. Prominente Mütter schaffen es erstaunlicherweise, schon nach wenigen Wochen einen durchtrainierten und scheinbar narbenlosen Körper der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wie kann das gehen, fragen sich Mütter, die mit dicken Vernarbungen am Bauch, überschüssigem Fettgewebe und schlaffer Haut an Brust und Bauch konfrontiert werden? Der Trick ist eine Kombination aus Personal Training und plastischer Chirurgie.
Die Frau ist nicht nur Gebärmaschine
Ein Kaiserschnitt ist längst nichts mehr Außergewöhnliches. Werdende Mütter entscheiden sich ganz bewusst gegen eine natürliche Geburt. Jedes dritte Baby kommt heute per Kaiserschnitt zur Welt und mindestens die Hälfte davon erfolgt auf ausdrücklichem Wunsch. Doch schon bald nach der Geburt stellen viele Frauen fest, dass nicht nur verdickte Narben zurückbleiben, sondern auch Unterbauch und Schamhügel optisch nicht mehr miteinander harmonieren. Alles scheint in eine unattraktive Schieflage geraten zu sein.
Der Schönheitsmakel entsteht, weil Kaiserschnittnarben oft dicker und größer werden als zunächst angenommen. Nach einem Kaiserschnitt bildet sich über dem Venushügel eine Narbe von 15 bis 20 cm Länge. Problematisch wird es, wenn diese Narbe verwächst und sich in ihrer Form verändert. Verschiebungen der Bauchdecke, zum Beispiel durch zurückbleibende Haut, bewirken gleichzeitig eine Verschiebung der wulstigen Narbe, die dann nicht selten bis zum Venushügel rutscht.
Frauen trauern häufig ihrem Körper hinterher, den sie vor der Geburt hatten. Manch eine entwickelt belastende Komplexe, weil sie der tägliche Anblick des vernarbten Bauches psychisch belastet. Spezielle Narbenprodukte wie heilende Narbenpflaster, pflegende Narbencremes und wohltuende Hautmassagen können zwar beim Heilungsprozess unterstützen, lassen aber stark verwachsene und auch schmerzende Narben nicht verschwinden. Hier kann womöglich ein operativer Eingriff für Ästhetik und Wohlbefinden die optimale Lösung sein.
Das Recht auf Selbstliebe
In Fachkreisen spricht man bei Narbenkorrekturen nach einem Kaiserschnitt auch vom sogenannten „Mummy-Makeover“. Das durch massiv verwachsene und sichtlich verschobene Narben entstandene, ungleichmäßige Aussehen zwischen Bauch und Schamhügel soll durch unkomplizierte Operationen bereinigt werden. Dabei wird vorhandenes Gewebe entfernt oder im Einzelfall auch verschoben. Gleichzeitig kann Körperfett zur Transplantation verwendet werden, um etwa schlimme Hautdellen am beanspruchten Bauch zu unterfüttern. Durch operative Fettumverteilung erfolgt so ganz simpel eine Bauchstraffung, die die Patientin mit einem freudigen Strahlen begutachten wird.
Altes und lästiges Narbengewebe wird also weggeschnitten und die Wunde mit feinen Fäden vernäht. Diese lösen sich nach kurzer Zeit auf und es bleibt eine kleinere unauffällige Narbe zurück. Es kann auch vorkommen, dass der Nabel bei der Korrektur versetzt werden muss. Für Ästhetik-Freunde und Frauen, die es sich wert sind, ist viel möglich in der plastischen Chirurgie. Wer sich weitere Kinder wünscht, sollte allerdings lieber noch warten mit einer Narbenkorrektur oder eine Bauchstraffung. Für eine schnelle und reibungslose Wundheilung empfehlen sich immer Salben oder auch Silikonpräparate, die ein paar Wochen lang aufgetragen werden auf die frischen Wunden. Ein Mieder kann zusätzlich das gereizte Gewebe schützen.
Unschöne Schwangerschaftsstreifen durch Überdehnung der Haut sind nach einer Schwangerschaft normal. Hier kann bereits während der Schwangerschaft genügend vorgesorgt und entgegengewirkt werden. Auf die spätere Narbenbildung nach einem Kaiserschnitt haben Frauen weniger Einfluss. Sind die Narben sehr ausgeprägt und schmerzhaft, leidet das Selbstbewusstsein erheblich darunter, verbunden mit einem immer größer werdenden Schamgefühl. Davon können auch Partnerschaft und Selbstwertgefühl negativ beeinflusst werden. Nicht immer helfen Sport und eine gesunde Ernährung. Es kann durchaus lohnend sein, sich von kompetenten Fachärzten beraten zu lassen. Narben machen schön, heißt es im Volksmund. Schöne Narben machen noch schöner.
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