Die Nachsorge hilft mit, zu überleben
Die Diagnose Brustkrebs, lateinisch Mammakarzinom, trifft Frauen unvorbereitet und hebt gleichzeitig ihre Welt aus den Angeln. Im Anschluss an eine Therapie, die hoffentlich brusterhaltend war, stellt sich die Frage: „Was ist zu tun, damit der Gesundheitszustand stabil bleibt“? In der Klinik empfiehlt der behandelnde Arzt eine Rehabilitation. Wenn nach der Entfernung des Tumorknotens eine Bewegungseinschränkung vorliegt, rät er vielleicht zur sofortigen Anschlussheilbehandlung. Wo liegen die Unterschiede, wer trägt die Kosten?
Stationäre Aufenthalte im ersten Jahr
Nach einer Teil- oder Komplettoperation Ihrer Brust haben sie die Möglichkeit, zur Wiederherstellung Ihrer Berufsfähigkeit, eine Fachklinik aufzusuchen. Die Chemotherapie, eine Infusion mit Zytostatika, besprechen Sie am besten mit dem Onkologen vor Ort. Ihr Arzt schätzt ab, wann Sie kräftig genug sind, und stellt einen Antrag auf Rehabilitation.
• Aufenthaltsdauer: 1 – 3 Wochen, falls nötig länger
• Rentenversicherer bezahlen nach Vorliegen einer fünfjährigen, allgemeinen Wartefrist.
Eine uneingeschränkte Kostenübernahme erhalten:
- Versicherte, die vor Antragstellung 6 Monate Pflichtbeiträge nachweisen, oder
- Berufseinsteiger, die nach Ausbildungsende zwei Jahre beschäftigt waren, oder
- Rentenbezieher, Arbeitslose, mitversicherte Partner und Kinder
- Selbstbehalt: 10 Euro pro Tag
Bis zur Gewährung des Rehaantrags vergehen einige Wochen. Auf eine Anschlussheilbehandlung brauchen Sie nicht so lange zu warten. In der Regel kommt die Zusage für ein Klinikbett bereits nach 14 Tagen.
Ambulante Nachsorge im 1. bis 6. Jahr nach Diagnosestellung
Wenn Sie von der Rehabilitation zurückkommen, sollten Sie sich nicht vorschnell in Sicherheit wiegen. Die Einhaltung regelmäßiger Kontrolltermine ist wichtig, damit Ihr Körper in Zukunft tumorfrei bleibt. 2008 hat die deutsche Krebsgesellschaft eine Leitlinie zu empfohlenen Untersuchungsintervallen veröffentlicht:
1.bis 3. Jahr:
- Vierteljährliche Gespräche, Abtasten der Brüste durch den Frauenarzt,
- Mammografie jährlich,
- Ultraschall auch, alles beidseitig
- Computertomografie und Laboruntersuchungen nur bei Verdacht auf neue Knoten
Ab dem 4. Jahr:
- Gespräche, Abtasten halbjährlich, Mammografie, Ultraschall rechts, links einmal pro Jahr.
Ab dem 6. Jahr:
- Mammografie, Ultraschall jährlich, wie die Vorsorge bei gesunden Patientinnen.
Im Fall von Schmerzen, wenn Sie Verhärtungen ertasten, an Erschöpfung leiden, mit Übelkeit kämpfen, vereinbaren Sie umgehend einen Arzttermin.
Welche Untersuchungen sind in diesem Fall nötig?
Ihr Gynäkologe nimmt sich Zeit, klärt zuerst Ihre Befindlichkeit ab. Er spricht Sie auf körperliche Veränderungen an, begutachtet die Operationsnarbe und die umgebenden Lymphbahnen. Wenn ihm der Tastbefund verdächtig erscheint, überprüft er Ihre aktuellen Mammografiebilder.
Im nächsten Schritt kommt das Verfahren der Magnetresonanz, Sonografie genannt, zum Einsatz. Dabei wird das Brustgewebe durch Ultraschall abgebildet. Verschieden dichtes Gewebe reflektiert oder absorbiert die Wellen jeweils anders. Auf den Fotos erscheinen Flüssigkeiten schwarz, Knochen weiß, restliches Körpergewebe wirkt grauschattiert.
Wenn nicht klar ist, ob es sich bei der Neubildung um eine Zyste oder einen Tumorknoten handelt, werden Sie zur Computertomografie geschickt. Eine weitere Möglichkeit, um Klarheit über eine eventuelle Rückkehr der Erkrankung zu erhalten, ist die Biopsie. In einem kleinen Eingriff entnimmt der Chirurg Zellen aus der Neubildung und lässt sie im Labor auf Bösartigkeit testen.
Körperlich fit, psychisch nicht zu gebrauchen
Ihr Gesundheitszustand stabilisiert sich wieder, wenn Sie ganzheitlich an die Genesung herangehen, dabei Körper, Geist und Seele eine Einheit sein lassen. Ihr Hausarzt unterstützt sie. Er wird Ihnen zu einer Psychotherapie raten, Adressen von Beratungsstellen nennen, Tipps zu Selbsthilfegruppen geben. Ihre eigene Aktivität weckt die Selbstheilungskraft.
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